zwei~jahre

Zwei Jahre durften deine Eltern sehen,
wie du lernst zu gehen.
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Sie durften spüren wie deine Hände sich anfühlen.
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Durften mit dir durchs Leben gehen, die Welt durch deine Augen erleben.
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Wir schreien zu Gott, warum hast du sie genommen? Sie war noch so klein, hatte ein ganzes Leben vor sich, es ist ein unverstehen.
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Wir flehen, beten und leiden… Gib sie uns nur noch ein wenig, wir wollen sie doch nochmals sehen.
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Doch sie gleited dahin, ihre Seele bleibt im Herzen der Eltern bestehen.
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Verständnislos sind wir auf dieser Welt zurückgeblieben, müssen nun mit dem Schmerz, dem Loch im Bauch klarkommen. Zurückgetrieben.
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Warum hast du sie uns weggenommen? Was willst du uns damit sagen? Haben wir Schuld auf uns geladen?
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Ich denke nicht. Ich denke wir müssen begreifen, dass dieses Leben irgendwann fertig ist. Vielleicht heute, morgen oder in zwei Jahren.
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Die Frage ist, bist du dankbar für die Zeit in der du bist?
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Ein Fingerschnippen und das Leben kann vorbei sein. So unglaubwürdig es scheint, so hart wie ein Hammer trifft es ein.
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Schenke uns Kraft, Dankbarkeit und Vertrauen, trotzdem Herr auf dich zu bauen.
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Wir brauchen die Kraft nun mehr denn je, denn wir vermissen diesen Goldschatz doch so sehr!

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In Gedenken an E

phantomschmerz~

Ausgelaugt, ausgeraubt, ohne Perspektive
30 Grad im Schatten doch im Regen stehen gelassen
Blauer Himmel, sternenklare Nacht,
schwarz die Seele, es ist ein Kampf um Macht

Phantomschmerz
Amputiert und doch stetig bei mir

Gib auf, dein Herz zerrissen
die Liebe des Lebens bestieg nicht nur einen Ritter
bekämpst du den Feind oder lässt du Sie ziehen
Wut ist dir ins Gesicht geschrieben

Phantomschmerz
Amputiert und doch stetig bei mir

Verständnislosigkeit macht sich breit,
ich habe dir doch vertraut
unwirklich wie im Film
reitet Sie dahin

Phantomschmerz
Amputiert und doch stetig bei mir

Der Kopf lässt Sie ziehn
Das Herz schreit bei jeder Erinnerung laut auf
vergessen kann ich nicht
Sie ist doch mein Mädchen, meine Braut

Phantomschmerz
Amputiert und doch stetig bei mir

Verständnislos gebe ich mich geschlagen
Herz zerbrochen, versprechen gebrochen
Traurig gebe ich mich der Einsamkeit hin
lass den Sturm in mir wüten und werde ganz still.

Phantomschmerz
Amputiert und doch stetig bei mir

 

schach~

Stell dir ein Schachbrett vor, zwei grosse Parteien sitzen davor. Beide haben Ihre Interessen „zu gewinnen“.

Sie steuern die Figuren mit Geld, Geld das Sie je nach Interesse dem Springer, dem Bauern oder dem König zustecken.

Anders als beim Schach, haben die Figuren jedoch auch ein Interesse am ‚Gewinn‘. Einfach in kleinerem Masse:

  • Der König will möglichst die Stellung im Westen des Brettes kontrollieren.
  • Die einen Bauern wollen ihre Ideologie des Lebens möglichst vielen Aufzwingen.
  • Die anderen Bauern wollen freie Meinungsäusserung und Demokratie.
  • Die Türme wollen sich gegenseitig Ausrotten.
  • Den Läufern geht es nur ums nackte Überleben.
  • Den Springern ist es egal, wie viele gegnerische Figuren geschlagen werden müssen, Hauptsache es ist für eine gute Sache.
  • Und die Dame verdient sich eine goldene Krone damit, die Figuren mit dem nötigen Wissen und den Waffen auszurüsten um die andere Seite zu schlagen.

Die Parteien steuern die Figuren nun, je nachdem wie es für Sie am besten ist, im Bewusstsein, dass die Figuren Eigenwillen haben.

Es wird unüberschaubar, die Parteien werden sich dazu entscheiden, ein paar Figuren zu schlagen. So, dass das Schachbrett etwas gelichtet ist und nicht mehr so viele Interessenskonflikte bestehen.

Wenn die eine Partei das Geld, um die Figuren zu steuern, besser einsetzt. Könnte es durchaus passieren, dass die andere Partei gewillt ist direkt einzugreifen. Somit noch weitere Figuren auf das Feld gestellt werden.

Klar ist, eigentlich kann keine Partei die andere besiegen ohne in Direktkonfrontation mit der anderen Partei zu treten. Vielleicht sollte man das ganze besser neben dem Brett klären?

Zeit

Zeit, so vielseitig, so eigenartig, so genussvoll und so ermüdend. Ist es nicht wunderschön, wenn wir Zeit haben, Zeit zu hören wie die Musik sich anfühlt. Zeit haben an einer Tasse Tee zu schlürfen und dem Muster zuzuschauen wenn wir Milch in sie eingiessen? Der Umgebung zu horchen wenn wir um Mitternacht durch das Dorf laufen, die kalte angenehme Luft in uns aufnehmen und einfach geniessen. Zeit mit warten verbringen, ermüdet, macht krank sollte verboten sein. Doch kann nicht genau mit dieser ‚negativen‘ Art der Zeit die positivie wieder mehr geschätz werden? Die Umarmung der Person auf die man gewartet hat wird wertvoller, der Kuss intensiver, das wohlige Gefühl wärmer. Sollten wir uns nicht auch mal Zeit nehmen, die unangenehme Zeit anfangen zu geniessen? Zu geniessen das wir Zeit haben dem Uhrzeiger zuzusehen, wie er Sekunde um Sekunde unermüdlich weiterhüpft. Denn ist nicht Zeit eigentlich Leben, und wenn wir die Zeit nicht schätzen, schätzen wir auch das Leben nicht? Geniesse das Warten, denn es ist Teil deines Leben, ein Teil von dir.

Schöne Weinachtszeit =)

sinn~

Wissenschaftler, Theologen, Politiker, Könige, Philosophen und Menschen wie du und ich stellen sich immer wieder die Frage: “Was ist der Sinn des Lebens?” Es gibt viele Antworten darauf und doch ist keine wirklich befriedigend. Ich denke, jeder muss für sich selber einen Sinn festlegen. Was mich vielmehr interessiert ist, wieso fragen wir überhaupt?

Wir haben in der heutigen Zeit, Unmengen an Möglichkeiten uns abzulenken, dass Leben zu geniessen und uns kreativ zu betätigen bzw. zu verwirklichen. Ein Blog schreiben, Bücher lesen, Zocken, Musik machen, Freunde treffen, Arbeiten, Reisen, Sport und noch viel mehr. Und trotzdem kommt immer wieder diese Frage in unserem Kopf. Macht es Sinn, was ich tue? Ist das alles was das Leben zu bieten hat? Habe ich nicht etwas übersehen, laufe ich vielleicht sogar am Ziel vorbei? Ich glaube ein Punkt, wieso wir uns die Frage stellen ist die Angst. Die Angst zu kurz zu kommen, die Angst etwas Wesentliches zu übersehen. Begrenzen wir es auf das Wort Selbstkritik. Selbstkritik ist sicher nicht schlecht, zu überdenken was man tut und wenn man nicht zufrieden damit ist, sein Lebensstil anzupassen.

In der Westlichen Welt, können wir eigentlich glücklich sein, müssen wir nicht den Grundbedürfnissen nachjagen. Wir können uns mit eigentlichen irrelevanten Fragen beschäftigen die nichts mit dem Hier und Jetzt zu tun haben. Denn wären wir täglich damit besorgt, ob heute wohl genug Essen auf den Tisch kommt, hätten wir keine Zeit Gedanken an solch übergeordnete Fragen zu verschwenden.

Negative Erlebnisse sind auch etwas, welches immer wieder die Frage des Sinns provoziert. Ist es wirklich Nötig, sich diesen Lasten, diesem Leid auszusetzen? Wieso gibt es so viel Leid auf dieser Welt? Warum tue ich mir das überhaupt an? Hier ist die Frage zu stellen, wieso lassen wir Leid in unserem Umfeld zu? Wenn streit herrscht, wieso probieren wir nicht zu schlichten? Zu 99% sind wir Menschen doch selber an unserem Leid Schuld. Gefangene, welche Lebenslänglich sitzen, kämpfen am meisten mit der Perspektivlosigkeit nicht mit dem „Warum bin ich überhaupt hier?“, dass wissen Sie. Der Fakt das Sie auf ewig in dieser Anstalt bleiben müssen macht sie fertig. Darum ziehen auch einige die Notbremse. Sie sehen keinen Sinn mehr in ihrem Leben.

Ein anderer Punkt ist wohl, dass wir in ein Schema gesteckt werden. Wir werden in den Kindergarten geschickt, machen eine Schule, gehen ins Gymnasium oder absolvieren eine Lehre, sind irgendwann berufstätig, werden pensioniert und sterben. Die Eltern fragen nicht, „Willst du das überhaupt?“, es ist einfach so. Ich sage nicht, dass dieses Schema schlecht ist, denn wir Menschen brauchen solche Grundlagen um etwas zu erreichen als Masse. Wahrscheinlich wären wir schlichtweg überfordert schon im Kindesalter wissen zu müssen was wir mit unserem Leben anfangen wollen. Das ist ja schon bei der Berufswahl so. Und ich glaube auch, viele Menschen finden einen Sinn in diesem Schema. Doch glaube ich, dass es Leute gibt, die am Morgen aufwachen und schon 10 Jahre am Arbeiten sind und plötzlich fragen, „Wieso mach ich das Alles überhaupt?!“ Die Sinnesfrage kommt wieder zum Vorschein.

Hat nun das Leben einen Sinn? Ist das wirklich wichtig? Meiner Meinung nach ist nur schon das ‚lebendig‘ sein ein Grund mir nicht gleich in den Kopf schiessen zu wollen. Sterben werden wir so oder so, also warum nicht möglichst viele Erfahrungen machen und die kleinen Dinge im Leben geniessen, ob Sinnvoll oder nicht. Als die begrenzte Zeit damit zu verschwenden sich immer wieder im Kreis zu drehen. – Aber Achtung, wer dies „Sinnvoll“ findet, darf dies natürlich trotzdem tun. 😉 Die Antwort muss jeder für sich finden und definieren. Wichtig ist, dass man sich nicht schlecht fühlt, wenn man keine Antwort darauf hat, denn auch sinnlose Dinge können sehr Lebenswert sein. 🙂

john~lennon~keytolife

reichtum~

Ab wann ist man wirklich reich?

In der westlichen Welt wird oft gesagt, dass Geld nicht so wichtig ist. Freunde, Abenteuer, Famillie, Zeit sich zu verwirklichen, lieben und geliebt werden, dass ist wichtig. Und geben sei doch viel schöner als nehmen. Doch dann kommen wir zum ernüchternden Schluss, Geld regiert die Welt.

Die Frage ist, ist uns die Welt wichtig? Sind uns die Materiellen Dinge, die Konsumgüter, der Luxus, die Macht die man durch Geld zu verfügung hat, wichtig? Ist uns wichtig, dass man nicht mit einem alten VW-Polo, sondern mit einem Audi durch die Gegend fährt? Nimmt man in Kauf, auf Unterhaltung zu verzichten, weil man zu wenig Geld hat um sie sich leisten zu können? Sind einem die Blicke, Gedanken und Worte egal, von Leuten die sich durch genau diese materiellen Werte definieren?

Die Gesellschaft trimmt uns darauf und will uns weiss machen, dass wir all diese Dinge haben müssen. Das wir besser sind, wenn wir Sie haben. In der heutigen Zeit, fühlen wir uns auch besser wenn wir Geld haben, kaufen können was gerade angesagt ist und mit einem Mercedes durch die Stadt fahren können. Denn die Leute werten nach diesen Kriterien. Geld regiert eben die Welt, und das eigene Leben.

Doch wollen wir das wirklich? Wollen wir im bewusstsein leben, dass wir hier im Geld schwimmen und uns über Luxus definieren wenn in anderen Ländern dafür gekämpft wird, dass wenigstens ein bisschen Essen auf den Tisch kommt. Wollen wir uns effektiv nach unserem Aussehen, den Kleidern, dem Kontostand, dem Haus, dem Auto, den Anzahl Likes definieren? Im Bewusstsein, dass es Kinder auf dieser Welt gibt welche nicht mal wissen was ein “Like”, ein Auto, ein Haus oder ein Kontostand ist? Geld regiert die Welt und DEIN Leben.

Ja man kann behaupten, dass ist alles so weit weg und hat nichts mit unserer Lebenssituation zu tun. Doch ist es nicht vollkommener Schwachsinn sich auf solche unnötigen, irrelevanten Dinge im Leben zu degradieren wenn man eigentlich weiss, dass es viel wichtigere Werte im Leben gibt? – Famillie, Freunde, Abenteuer, Zeit sich zu Verwirklichen, lieben und geliebt werden. Nur weil wir den materiellen Dingen soviel Wert zusprechen, nur deswegen sind Sie uns und unserer Gesellschaft so wichtig.

Reich ist doch, wer nicht sein ganzes Leben danach strebt einen noch höheren Lebensstandart zu erreichen und noch ein bisschen angesagter zu werden. Sondern geniessen kann was man hat und geben kann was man nicht unbedingt braucht.

wissen~glauben

In der heutigen Zeit gibt es immer wieder Diskussionen zwischen Atheisten und Gläubigen, egal welcher Religion. Es geht darum, was für einen Stellenwert, der Glauben hat, wenn man Dinge beweisen kann.

Wenn man zum Beispiel plötzlich beweisen kann, dass es Gott gibt. Würden dann die Atheisten wissen, dass es Gott gibt? Oder müssten Sie es trotzdem glauben? Ich sage, sie müssten glauben, denn eigentlich sind Atheisten genauso gläubig wie alle anderen. Sie glauben, dass das was sie hören & sehen stimmt. Sie glauben, dass die Wissenschaftler immer Recht haben und keine Fehler machen. Sie glauben an die Studien und Erkenntnisse welche die Wissenschaft herausgegeben hat. Sagen sie mir eines, woher wissen Sie, dass die Erde rund ist? Weil es Abbildungen so sagen, weil Bücher davon zeugen, weil Menschen um die Erde geflogen sind, weil die Wissenschaft diese Dinge „bewiesen“ hat. – aber müssen Sie diese Dinge nicht alle auch einfach „glauben“. Und nun sagen Sie mir mal, warum ein Mensch an Jesus, Mohammed, Satan, Geister oder was auch immer glaubt. Weil es Abbildungen so sagen, weil Bücher davon zeugen, weil Menschen diese Dinge erlebt haben und davon berichten.

Fakt ist, vor ein paar Jahren, glaubte man in der Westlichen Welt noch, die Erde wäre eine Scheibe. Warum? Weil es Abbildungen so sagen, weil Bücher davon zeugen, weil Menschen die Erde noch nicht umrundeten, weil die Wissenschaft diese Dinge „bewiesen“ hat. Ja die Menschheit lernt dazu, doch auch die Wissenschaft macht riesen Fehler. Zum Beispiel wird die Theorie des Urknalls und die Entstehung des Menschen durch den Einzeller, zum Affen, zum Menschen, in allen Schulen als offiziell anerkannt. Und trotzdem ist es nur eine Theorie die noch Niemand beweisen konnte. Glaubt nicht die halbe Welt daran, dass diese Theorie stimmt?! – Wissenschaftlicher Glauben… Interessant.

Geht der Glaube nicht Hand in Hand mit dem Wissen? – Ohne Glauben können wir nicht wissen. Denn wenn wir nicht glauben, dass das Wissen was wir haben, effektiv stimmt. Wissen wir gar nichts.

Darum, lassen wir uns doch am besten einander wissen, dass wir glauben dürfen was wir wollen, denn effektives Wissen, basiert auf dem Glauben, das es stimmt.

Nachdem Sie diesen Text gelesen haben, wissen Sie nicht mehr als vorher, doch vielleicht glauben Sies.

terror~

Auszug Artikel Terrorismus de.Wikipedia.org

Unter Terrorismus (lat. terror „Furcht, Schrecken“) sind Gewalt und Gewaltaktionen (wie z. B. Entführungen, Attentate, Sprengstoffanschläge etc.) gegen eine politische Ordnung zu verstehen, um einen politischen Wandel herbeizuführen. Der Terror dient als Druckmittel und soll vor allem Unsicherheit und Schrecken verbreiten oder Sympathie und Unterstützungsbereitschaft erzeugen.[1] Terrorismus ist keine militärische Strategie, sondern primär eine Kommunikationsstrategie.[2][3] Terroristen streben zwar nach Veränderungen der bestehenden Ordnung, doch greifen sie nicht militärisch nach Raum (wie z. B. der Guerillero), sondern wollen das Denken besetzen und dadurch Veränderungsprozesse erzwingen.

Mein Name ist Najla, bin 27 Jahre alt habe zwei Kinder. Ich wohne in Sanaa, Jemen. Ich möchte euch eine Geschichte erzählen.

Es war an einem ruhigen Morgen, ich brachte meine Kinder in die Schule. Danach ging ich in den lokalen Markt um essen zu kaufen. Der Markt sah schon besser aus, doch seit wieder Bürgerkrieg herrscht, ist es nicht gerade einfacher geworden sich durchs Leben zu schlagen. Zum Glück hat mein Mann einen anständig bezahlten Job. So können wir unsere zwei Kinder wenigstens in die Schule schicken. Nach dem Einkauf ging ich in die Näh-Werkstatt, ich arbeite dort seit mehreren Jahren. Bin froh hat man mir diese Anstellung gegeben. Und noch wichtiger ist mir, dass sich der Krieg momentan ausserhalb von Sanaa abgehalten hat, so sind wenigstens meine Kinder sicher…dachte ich zumindest.

Am Abend ging ich meinen Kindern, die von der Schule zurückgelaufen kamen, entgegen. Wir wohnen etwas ausserhalb. Aglan ist zwölf Jahre alt, noch jung und verspielt und Njlja fünfzehn. Ich sah sie schon von weitem, Aglan rannte mit ein paar Jungs durch die Strassen, eine Dose welche als Fussball diente vorausscheppernd. Njlja, stand mit ein paar Mädchen an einer Strassenecke und tuschelte. Es war ein ganz normaler Tag, wie jeder andere auch. Er hätte so ruhig enden können. Doch Geschehenes kann man nicht rückgängig machen. Ein Wagen bog um die Ecke und fuhr an Njlja vorbei. Die Dose welche mitten auf der Strasse zu stehen kam wurde zum Magneten für die Jungs, das Auto musste kurz anhalten. Es hupte und ein wütender Insasse gab seinen nicht allzu schönen Wortschatz kund. Und dann, dann blieb die Zeit stehen. Denn plötzlich prasselten Millionen von Eindrücken auf mich ein.

Irgendwo aus der Luft, kam ein Projektil geflogen, kaum wahrnehmbar, doch so zerstörerisch, dass das Auto mitsamt Insassen in Einzelteile zerlegt wurde. Die Druckwelle liess alle Leute im Umkreis von mehreren Metern auf den Boden sacken. Die Erde bebte, Schreie, Herzklopfen, Schmerz im Ohr, Angst! Ich rannte so schnell ich konnte, es bot sich ein schreckliches Bild. Ein Junge, die Beine unnatürlich gebogen lag Blutbesudelt am Boden. Aglan, Njlja, ich schrie die Namen so laut ich konnte…Njlja schrie zurück, anscheinend ging es ihr und den anderen Mädchen gut. Der Schock war ihnen jedoch anzusehen. Und dann erblickte ich Aglan im Staub. Der kleine Körper wurde ohne Erbarmen gegen eine Hausmauer geworfen, er blutete stark am Kopf, mehrere Metallsplitter fanden ihr Ziel. Seine Augen waren leer, er war so still. Mein geliebter Sohn, aus dem Leben gerissen ohne Grund, Unschuldig hingerichtet. Ich nahm mein Umfeld nicht mehr wahr. Der kleine Körper in meinem Arm, liess ich meinen Tränen freien Lauf. Mir wurde schwarz vor Augen.

airstrike

Und nun sagen Sie mir eines, wer hat das Recht, so zu richten? Wer hat das Recht, Männer, Frauen und Kinder zu töten ohne dass Sie etwas getan haben? Nur weil eventuell ein Al-Quaida Anführer in diesem Auto gesessen ist. Die Zivilisten haben nichts mit seinen Verbrechen zu tun. Und auch diese Anführer hätte ein Gerichtsverfahren verdient. Es wird Gott gespielt, Entscheidungen über Leben und Tod werden gefällt. Und dabei werden Verbrechen begannen die mindestens genauso Terroristisch sind wie das was Sie eigentlich bekämpfen wollen. Dann wundert man sich wenn ein Hass auf die Westliche Welt entsteht, wenn Hass gegen die USA entsteht. Wann begreift die Menschheit endlich, dass Gewalt nicht mit Gewalt bekämpft werden kann? Wir machen seit Jahrhunderten die gleichen Fehler immer wieder.

ghandi

 Die Geschichte ist Frei erfunden, doch könnte Sie sich nicht genau so abgespielt haben?

alleine~geborgen

Du läufst, dein Blick streift Gesicht um Gesicht, niemand beachtet dich. Alle sind sie dir fremd. Die Sprache ist dir fremd, in einer dir unbekannten Stadt, alleine…

Du läufst, dein Blick sieht neue Landschaften, dein Ohr hört die gewohnten Töne der Natur. Kein Mensch weit und breit, ein Lied schleicht sich in deine Gedanken, du fängst an zu Summen, Geborgen…

Du läufst, bekannte Gesichter, du kennst sie, sprichst mit ihnen, fühlst dich nicht akzeptiert, niemand vertritt deine Meinung, alleine…

Du läufst, unbekanntes Café, setzt dich auf einen Stuhl, trinkst ein Bier, ein fremder Mann startet freundlich ein Gespräch, Geborgen…

Du läufst, eine bekannte Person kreuzt dein Weg, ignorieren, alleine…

Du läufst, eine fremde Person kreuzt dein Weg, du lächelst, sie lächelt zurück, Geborgen…

Es braucht nur wenig, um sich Geborgen zu fühlen. Nur ein bisschen Menschlichkeit, Aufmerksamkeit, ein Lächeln hier und da. Und du kannst einen Menschen glücklich machen ohne dich speziell anstrengen zu müssen. Es ist eine Entscheidung darauf zu achten. – Lernen wir wieder von den Kindern…

 

 

farbenblind~

Schwarzgrau, ich laufe durch die Strasse, es regnet, nicht äusserlich, aber in meiner Seele. Weder die Sonne kann mein Herz erwärmen, noch die Leute, die Anteil an meinem Leid haben wollen.

Im Zug fühle ich mich wohl, sphärische Musik im Ohr, jeder für sich in seinem Abteil, der Blick ins leere gerichtet und sich einfach dem Schmerz im Herzen hingeben. Tränen, nein, kenne ich nicht, das Gefühl, dass dein Herz zerreist, ja. Die Erinnerungen strömen an dir vorbei, das lachen, das du so vermisst, die Erlebnisse die du teilst, die Ratschläge, die dir gegeben wurden, sagst du in deinem inneren Auge immer wieder auf.

Sie ist einfach weg, die Person die dich schon dein ganzes Leben begleitet hat. Sie hat deine ersten Schritte miterlebt, hat dir Kindergeschichten erzählt. Hat dir gezeigt wie man korrekt die Zähne putzt. Sie hat dir das leben Geschenkt, hat dich von deinem ersten Atemzug an geliebt.

Hast du wirklich genug Zeit mit ihr verbracht? Ist Sie Stolz auf dich? Sie hat dir gelernt auf beiden Beinen zu stehen. Nun kommt die Prüfung, ob du auch wirklich fähig bist. Wirst du daran zerbrechen oder wirst du dankbar sein? Die Zeit, das Wissen, die Liebe welche Sie in dich investiert hat, wirst du ihr gerecht?

Du hast nie daran gedacht, dass Sie plötzlich einfach weg sein wird, aus dem leben scheidet wie jede andere Person auch. Der Tod, manchmal schleicht er sich an, manchmal sieht man ihn schon von weitem. Doch wenn er dann effektiv zuschlägt, kannst du dich noch so gut vorbereitet haben. Wenn du miterlebst wie das leben aus dem Körper verschwindet, das Gesicht erschlafft, die Person mit der du soviel erlebt hast, einfach nicht mehr zum leben erwacht…

Dann ist es zu späht Abschied zu nehmen, sie wird deine Worte nicht mehr hören. Würdest du nicht am liebsten auch gleich mitgehen? Das leben verblasst vor dir, die Farben verschwinden, du hast das Gefühl du darfst dich nicht mehr freuen, nicht mehr lachen, denn es würde Sie verletzen. Doch insgeheim weisst du, eigentlich wünscht Sie sich, dass du glücklich bist. – Mami, ich liebe dich.